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Chancenvielfalt bei der Justiz.NRW

Svenja Römermann hat schon einige Stationen hinter sich: Ambulanter Sozialer Dienst, Zentralstelle Terrorismusverfolgung, Gesundheitsministerium, Fachhochschule und Ausbildungszentrum. Die Sozialpädagogin lebt und liebt die beruflichen Perspektiven bei der Justiz.NRW, die ebenso facettenreich sind wie sie selbst. 

Wenn ich Menschen erzähle, dass ich als Beamtin bei der Justiz arbeite, ernte ich meist sehr erstaunte Blicke. Mit meinen Piercings, Tattoos und knalligen Haaren entspreche ich nicht unbedingt dem klassischen Beamten-Klischee. Aber das spielt überhaupt keine Rolle. Die Justiz bietet jedem und jeder eine Perspektive – egal welchen sozioökonomischen oder ethnischen Hintergrund man hat. Auch eher unkonventionelle Menschen wie ich finden hier ihren Platz. Dieses verstaubte, antiquierte Bild vom Beamtentum ist zum Glück längst Geschichte. Jetzt ist Vielfalt angesagt.

„Die Taschentücher stehen immer bereit.“

Das gilt auch für die beruflichen Möglichkeiten, die man bei der Justiz hat. Ich selbst bin dafür das beste Beispiel. Ich wollte immer das Maximum an Erfahrung aus meinem Beruf herausholen. Und die Justiz bietet mir genau diese Möglichkeit. Ich habe beim Ambulanten Sozialen Dienst angefangen und konnte durch verschiedene Abordnungen und Hospitationen aber auch bei der Zentralstelle Terrorismusverfolgung und sogar im Gesundheitsministerium arbeiten. Bei welchem anderen Arbeitgeber hat man schon so viele Möglichkeiten? Seit letztem März bin ich als Ansprechpartnerin und Lehrgangsberaterin an die Fachhochschule für Rechtspflege und das Ausbildungszentrum in Essen abgeordnet. Besonders die Erstsemester brauchen jemanden, dem sie sich anvertrauen können. Egal was sie bedrückt. Aber auch die Kolleginnen und Kollegen sind froh darum, dass sie Stress und Überforderung nicht alleine bewältigen müssen. In meinem Büro stehen immer Taschentücher bereit, denn dort wird viel und oft geweint. Das gehört bei meinem Job einfach dazu.

 

Svenja Römermann, Mitarbeiterin bei Justiz.NRW

„Täterinnen und Täter sind mehr als ihre Tat.“

Mittlerweile betreue ich Lehrgangsteilnehmende, Studierende und Lehrende, aber bei meiner ersten Station habe ich mit Straftäterinnen und -tätern sowie auch Opfern gearbeitet. Das war eine wahnsinnig spannende Erfahrung. Und ich habe viel dabei gelernt. Zum Beispiel in meiner Arbeit keinen Unterschied zwischen Opfern und Täterinnen oder Tätern zu machen. Täterinnen und Täter sind mehr als ihre Tat und auch Opfer sind mehr als das, was ihnen angetan wurde. Es sind alles Menschen und mit diesen Menschen arbeite ich. Natürlich muss man bei Opfern von Straftaten oft etwas behutsamer und empathischer vorgehen. Aber ich begegne jedem Menschen mit Respekt.

„Es geht um Menschen.“

Oft genug ist es dieser Respekt, der eine Situation lösen kann – sogar zwischen Opfer und Täterin oder Täter. Ich hatte zum Beispiel den Fall einer Schlägerei. Das Opfer wollte bloß verstehen, wieso es angegriffen worden war. Wie sich herausstellte, hatte der Täter einfach einen Scheiß-Tag gehabt und das Opfer war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Das rechtfertigt oder relativiert die Tat natürlich nicht, aber heute sind die beiden tatsächlich Freunde. Früher dachte ich, Justiz wäre nur Knast. Dank solcher Erfahrungen weiß ich: Es geht um viel mehr. Es geht um Menschen.

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