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Verwaltungsrichter bei der Justiz.NRW

Richterrobe statt Tarnanzug: Ein Jura-Studium war eigentlich nicht die erste Wahl von Dr. Juhani Korn. Doch eine Verletzung machte den ursprünglichen Berufswunsch zunichte – und eröffnete gleichzeitig nie gedachte Perspektiven.

Ich bin nicht nur deutscher, sondern auch finnischer Staatsbürger. Deshalb habe ich nach meinem Abitur Wehrdienst beim finnischen Heer geleistet. Das Militär hat für uns Finnen einen sehr hohen Stellenwert. Wir sehen es als wichtigen Schutz und sind sehr stolz darauf. Deshalb wollte ich nach dem Wehrdienst eigentlich bei der Truppe bleiben und dort studieren. Doch dann erlitt ich eine Verletzung, die mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. 

„Meine Karriere in der Justiz.NRW ist ein sehr glücklicher Zufall.“

Weshalb ich mich schließlich für Jura entschieden habe, weiß ich nicht mehr so genau. Es gab verschiedene Faktoren, die bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben, zum Beispiel mein Vater. Er war Beamter bei der Berliner Innenverwaltung und als Kind habe ich ihn zusammen mit meiner Mutter gelegentlich von der Arbeit abgeholt; er hat auch immer viel von der Arbeit erzählt. Außerdem hatte ich politische Weltkunde als Leistungskurs im Abitur und im Wehrdienst wurde ich zum Militärpolizisten ausgebildet. So ergab sich ein Interesse für Staat und Verwaltung, das mich zum Jura-Studium brachte. Es hat eins zum anderen geführt. Bis heute habe ich es keinen Tag bereut, diesen Weg eingeschlagen zu haben.

Ebenso wenig wie meinen Wechsel in die Justiz.NRW. Auch wenn das ein großer Zufall war. Meine Karriere habe ich als Verwaltungsrichter in Baden-Württemberg begonnen. Im Herbst 2018 nahm ich an einem Austausch des European Judicial Training Network (EJTN) beim Verwaltungsgericht Helsinki teil und habe dort meine Ehegattin kennengelernt, die schon damals Richterin in der Justiz.NRW war. Durch meine Versetzung in die Justiz.NRW bin ich weiter Verwaltungsrichter und lebe mit ihr zusammen.

Dr. Juhani Korn, Verwaltungsrichter bei der Justiz.NRW

„Man weiß, was man bewirken kann.“

Nach meinem Studium war für mich direkt klar, dass ich Richter werden möchte. Die Anwaltschaft war nie eine Option, weil ich nicht bloß die Interessen einer Partei vertreten wollte. Ich wollte Recht sicherstellen. Und am Verwaltungsgericht gelingt das besonders gut. Denn hier treffe ich Entscheidungen, die allen etwas nutzen: den Beteiligten und der Gesellschaft. Das macht mich stolz und glücklich. Und das Beste an meinem Job ist: Man weiß, dass man etwas bewirkt hat.

„Die Bedeutung meiner Arbeit macht mich stolz.“

An vielen Entscheidungen, die man als Richter Tag für Tag trifft, hängen Schicksale. Das darf man nie vergessen. Deshalb lasse ich auch nicht immer um 16:00 Uhr den Stift fallen, sondern sorge dafür, dass dringende Angelegenheiten schnell entschieden werden. Auch in meiner jetzigen Sonderverwendung im Ministerium der Justiz sehe ich jeden Monat viele junge Menschen, die durch unsere Arbeit im Landesjustizprüfungsamt in den Beruf starten können. Das hat für mich einen hohen Stellenwert.

Als ich bei der Truppe in Finnland war, gab es eine Job-Kampagne mit dem Slogan: „Mach eine Arbeit, die eine Bedeutung hat.“ Und genau die habe ich gefunden.

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