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3 Länder. 3 Sprachen. 3 Uniformen.

Barbora Beijers wusste schon früh, in welche Richtung es beruflich für sie gehen sollte – bis die Liebe Barboras Pläne auf den Kopf stellen sollte. Aber auch, wenn ihr Karriereweg nicht geradlinig verlaufen ist, hat sie ihre Ziele nie aus den Augen verloren. Heute sorgt die 2-fache Mutter mit viel Engagement als Justizwachtmeisterin bei Gericht für Sicherheit.

Ich heiße Barbora, bin jetzt 46 Jahre alt und gebürtige Tschechin. Ich lebe mit meiner Familie in der Nähe von Münster und seit 2014 arbeite ich als Justizwachtmeisterin bei der Justiz.NRW. Ich mache meinen Job sehr gerne und weiß, dass ich ihn auch gut mache. 

„Es ist ein tolles Gefühl, wichtig am Gericht zu sein.“

Meine Kolleginnen und Kollegen können sich auf mich verlassen. Sie fühlen sich sicher, wenn ich da bin. Für Sicherheit zu sorgen ist, wenn ich so zurückblicke, auch genau das, was meinen gesamten beruflichen Weg beschreibt. Ich bin in Tschechien geboren und aufgewachsen. Mit einem starken weiblichen Vorbild: Meine Mutter war Staatsanwältin. Ich selbst wollte schon als Jugendliche zur Polizei – eigentlich sogar zur Kripo. Einige Jahre habe ich dann auch als Polizistin gearbeitet. Dabei habe ich mein Ziel aber nie aus den Augen verloren und noch meinen Bachelor in Jura gemacht, denn den braucht man in Tschechien, um bei der Kripo anfangen zu können.

 

Barbora Beijers ist Justizwachtmeisterin bei Gericht der Justiz NRW

„Und dann kam alles ganz anders als geplant.“

Nur 3 Monate nach meinem Bachelor-Abschluss habe ich mich in meinen heutigen Ehemann, einen Niederländer, verliebt und bin 2006 zu ihm gezogen. In den Niederlanden habe ich schnell einen Job als Security Officer bei der UNO gefunden. Der Job ist meinem jetzigen sehr ähnlich, auch hier ging es darum, mich für die Sicherheit anderer einzusetzen. Rückblickend waren das sehr intensive und super spannende Zeiten. Bis 2009 wieder eine große Veränderung für mich anstand: unser Umzug nach Deutschland auf Grund der Arbeit meines Mannes. Hier in Deutschland haben wir Wurzeln geschlagen und unsere zwei Töchter bekommen.

„Ich bin dankbar, heute genau da zu sein, wo ich stehe.“

Die Familienzeit habe ich sehr genossen, aber irgendwann wollte ich auch wieder arbeiten. Mein erster Plan war es, wieder Polizistin zu sein. Aber den musste ich schnell verwerfen, denn die deutsche Polizei stellte damals niemanden ohne deutsche Staatsbürgerschaft ein. Mein Jura-Abschluss ist hier leider auch nicht anerkannt. Ein neuer Plan musste also her! 

„Ich habe hier eine Riesenchance bekommen – und genutzt.“

Mit 36 Jahren habe ich mich dann bei der Justiz beworben. Was man dazu sagen muss, ist, dass das wirklich auf den allerletzten Drücker war, denn die Altersgrenze für den Einstieg lag damals bei 37 Jahren. Meine Bewerbung war im September. Im Januar habe ich meinen 

37. Geburtstag gefeiert und war Teil des Justiz-Teams. Damals noch als Justizhelferin. Heute bin ich als Justizhauptwachtmeisterin beim Arbeitsgericht Münster tätig und verbeamtet, was großartig ist.

„Bei der Justiz in NRW ist man so offen und das finde ich toll!“

Was ich bei meiner Bewerbung noch nicht wusste, ist, dass es bei der Justiz in NRW eine Besonderheit gibt, die mir die Tür geöffnet hat. Hier kann man nämlich, anders als in nahezu allen anderen Bundesländern, auch mit dem EU-Pass und ohne deutsche Staatsbürgerschaft seinen Weg machen. Ich selbst fühle mich als Europäerin – nicht nur als Tschechin, Niederländerin oder Deutsche. Ich weiß mein Glück sehr zu schätzen und bin dankbar, dass die Justiz mir diese Chance gegeben hat. Ich denke, das zeige ich auch mit meinem Engagement. Ich trainiere, bilde mich weiter, bin sportlich und fit. Zu wissen, dass ich Menschen ein sicheres Gefühl gebe, das ist schön!

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